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Odoo Insights direkt von der Quelle

Maya Joab im ERP-Stammtisch über Migration, Community & die Odoo Experience!
6. Mai 2025 durch
Odoo Insights direkt von der Quelle
Laurence Labusch
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Folge 37: ODOO CHANNEL ACCOUNT MANAGERIN MAYA JOAB

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Servus liebe Stammis und herzlich willkommen zurück zu einer neuen Ausgabe aus der Wissensschmiede des ERP-Stammtischs! In unserer letzten Podcast-Folge hatten wir das große Vergnügen, einen ganz besonderen Gast begrüßen zu dürfen: Maya Joab, ihres Zeichens Key Partner Managerin bei Odoo. Und was sollen wir sagen? Es wurde, wie erwartet, eine extralange und super spannende Session voller Insights direkt aus dem Odoo-Universum! Für alle, die nicht live dabei sein konnten oder die wichtigsten Punkte nochmal nachlesen wollen, haben wir hier die Essenz des Gesprächs für euch aufbereitet. Schnallt euch an, es wird informativ!

Wer ist Maya Joab und was macht sie bei Odoo?

Maya Joab ist seit fast vier Jahren bei Odoo und hat als Key Partner Managerin tiefe Einblicke in die Odoo-Welt. Ursprünglich für den DACH-Markt (Deutschland, Österreich, Schweiz) zuständig und damit auch unsere direkte Ansprechpartnerin bei LABISO, betreut sie mittlerweile die Märkte Norwegen und UK. Ihre Reise zu Odoo begann schon früher:

"Mein früherer Arbeitgeber hat mir Odoo beigebracht und auf Basis dessen, weil ich die Software sehr, sehr cool fand, bin ich dann auf Odoo gestoßen als auch Arbeitgeber." - Maya Joab im ERP-Stammtisch

Als Key Partner Managerin ist sie eine Art Matchmakerin zwischen Kunden und Partnern. Sie qualifiziert Kundenprojekte, gibt Demos und entscheidet, wann und welcher Partner ins Boot geholt wird. Ihr Anspruch: ✓ Der erste Fit sollte wirklich der richtige sein!

Die Odoo Experience: Mehr als nur ein Event!

Ein großes Thema war die Odoo Experience (OXP), die dieses Jahr schon im September stattfindet. Laurence beschreibt es liebevoll als "Riesen-Kindergeburtstag", und das trifft den Kern ganz gut. Es ist dieVeranstaltung für Odoo-Interessierte, Bestandskunden und Partner.

Warum solltet ihr die Odoo Experience nicht verpassen?

  • Netzwerken & Community: Trefft die Odoo-Community, tauscht euch mit anderen Nutzern und vielen Partnern aus. Wie Maya betont: "Tatsächlich die gesamte Community, also Odoo ist ein extrem starkes Produkt, was aber auch durch den gesamten Open-Source-Gedanken sehr community-driven ist."
  • Direkter Draht zu Produkt-Ownern: Habt ihr spezifische Probleme oder Feedback? Auf der OXP könnt ihr direkt mit den Produkt-Ownern von Odoo sprechen. Maya erklärt: "Meistens, wenn Kunden dann vor den Product-Ownern stehen, ist es meistens so, dass die Qualität des Feedbacks wesentlich höher ist, als wenn ich nur nach Feedback frage."
  • Infos zur neuesten Version: Erfahrt alles über die kommende Version (aktuell V19, die auf der OXP vorgestellt wird) und entscheidet, ob eine Migration für euch ansteht.
  • Vorgeschmack auf neue Features: Dieses Jahr wird es spannend mit neuen Features in Richtung AI! Wer dem Odoo CEO auf LinkedIn folgt, hat vielleicht schon erste Einblicke in AI-Automatisierungen gesehen, die Workflows flexibler gestalten sollen.

👉 Übrigens: Die LABISO GmbH arbeitet auch an ein paar coolen Ideen für die OXP! Seid gespannt!

Migration: Warum, wann und muss das wirklich sein?

Ein Dauerbrenner-Thema: die Migration auf eine neue Odoo-Version. Warum zögern manche Unternehmen?

  • Gewohnheit: Viele sind es von alter Software nicht gewohnt, regelmäßig upzugraden.
  • Aufwand: Eine Migration ist quasi ein kleines, neues Mini-ERP-Projekt, das Change Management und eine erneute Auseinandersetzung mit Prozessen erfordert.
  • Fehlende Betreuung/Sturheit: Manchmal fehlt die richtige Beratung oder die Einsicht, dass Updates wichtig sind.

Warum ihr trotzdem migrieren solltet:

  • Up-to-Date bleiben: Ihr profitiert von den neuesten Features, Fehlerbehebungen und Sicherheitsupdates.
  • Support-Zyklen: Offiziell wird eine Odoo-Version drei Jahre lang unterstützt. Danach gibt es keine Updates oder Bugfixes mehr von Odoo direkt. Maya erwähnt: "Normalerweise auf unserem Cloud-Hosting ist man gezwungen, tatsächlich alle drei Jahre zu migrieren, aber das kann man inzwischen auch auf fünf Jahre ausweiten... gegen Extrakosten." Für On-Premise-Kunden oder bei Hosting über Partner wie uns kann das variieren, aber der offizielle Support-Zyklus ist ein wichtiger Faktor.
  • Vermeidung eines zu großen Sprungs: Wer zu lange wartet, für den wird der Schritt zur aktuellen Version und die Einarbeitung in neue Features immer größer.

Laurence ergänzt: "Nach drei Jahren ist eine Version normalerweise so stabil, da ist nichts mehr." Aber die neuen Funktionen und Verbesserungen sind oft den Aufwand wert!

Die Tücken des Lastenhefts: Segen oder Fluch?

Ein weiterer spannender Diskussionspunkt war das berühmte Lastenheft oder der Anforderungskatalog. Laurence outete sich als kein großer Fan davon, während Maya hier durchaus einen Wert sieht, wenn es richtig eingesetzt wird.

Probleme mit klassischen Lastenheften:

  • Oft zu starr: Sie bilden meist nur bestehende (vielleicht ineffiziente) Prozesse ab. "Leute einfach in dieser Denkweise fassen, das hat so funktioniert, das musst du bleiben." (Laurence)
  • Verhindern neue Denkweisen: Odoo bietet oft die Chance, Prozesse radikal zu vereinfachen. Ein starres Lastenheft kann das blockieren. Laurence dazu: "Und eigentlich, wenn man Odoo einführt, kann man vielleicht in einigen Prozessen 80% rausstreichen..."
  • Nonsens-Fragen: "Die Software muss, ist die Software modern? Ja, nein. Hä? Wer wird der Nein ankreuzen?" (Laurence)
  • Unpassendes Format: Excel-Listen sind oft unübersichtlich und nicht ideal, um die Logik von Odooabzubilden.

Wie geht es besser?

  • Den Workflow verstehen: Maya betont: "Normalerweise, wenn ich einen Anforderungskatalog bekomme, überfliege ich das Ganze und dann stelle ich ganz spezielle Fragen. Weil natürlich, also Odoo, da macht es Sinn, den Workflow wirklich zu verstehen..."
  • Das "Warum" hinterfragen: Es ist essentiell, die Gründe für bestehende Prozesse zu verstehen und den Mut zu haben, diese zu "challengen". Maya erzählt von Genehmigungsprozessen für 500 Euro, bei denen drei Leute drüberschauen müssen – ein klarer Fall von Ineffizienz.
  • Offene Kommunikation: Ein gutes Gespräch mit dem Kunden, um die wirklichen Bedürfnisse zu verstehen, ist oft wertvoller als ein starres Dokument. Das Format (Word, Google Forms, Sprachnachricht – eine neue Idee von Laurence!) ist dabei zweitrangig. Wichtig ist der Inhalt und die Bereitschaft, Prozesse neu zu denken.

Odoos rasante Entwicklung und Wachstumsstrategie

Odoo entwickelt sich unglaublich schnell. Maya, die mit Version 13 eingestiegen ist (Laurence sogar mit Version 7!), bestätigt: "Wenn ich zurückblicke auf das Odoo, was ich kennengelernt habe und das Produkt, was es jetzt ist, das ist ein Riesenschritt."

Wie wächst Odoo so stark?

  • Produktgetrieben: Odoo ist ein extrem starkes und erweiterbares Produkt.
  • Brand Awareness: Odoo investiert viel in die Markenbekanntheit, z.B. durch großangelegte Billboard-Kampagnen (aktuell zur E-Rechnung).
  • Weiterempfehlungen: Ein gutes Produkt spricht sich herum.
  • Direktvertrieb mit Know-how: Odoo hat einen assistierten Vertrieb, dessen Mitarbeiter ein tiefes funktionelles Wissen über Odoo besitzen – keine Selbstverständlichkeit!
  • Fokus auf KMUs und jetzt auch größere Unternehmen: Ursprünglich für kleine KMUs entwickelt, baut Odoo nun auch den Vertrieb für Key Accounts und den größeren Mittelstand aus.
  • Community-Feedback: Odoo verlässt sich stark auf das Feedback der Community und Bestandskunden, um das Produkt weiterzuentwickeln, anstatt nur auf die Konkurrenz zu reagieren. Ein Beispiel hierfür war die GOBD-Zertifizierung für Version 18, die durch Lobbyarbeit von Partnern und Kunden vorangetrieben wurde.

Herausforderungen: Wenn das Verständnis für ERP fehlt

Ein wiederkehrendes Thema: Nicht alle potenziellen Kunden haben das gleiche technische Verständnis oder die gleiche Erfahrung mit ERP-Systemen.

  • "Digitale Anfänger": Maya berichtet, dass es "gefühlt schlimmer wird", da Odoo bekannter wird und auch mehr Nicht-Techniker auf die Software zukommen. Diesen fehlt oft das Vermögen, Möglichkeiten richtig einzuschätzen.
  • Falsche Vergleiche: "Ich werde auch häufig gefragt, was ist der Unterschied zwischen Shopify und Odoo... das kann man nicht vergleichen, weil man vergleicht eine Single-Purpose-Software mit einem ERP+." (Maya)
  • Angst vor Veränderung & Fachkräftemangel: Die Einführung eines ERPs kann auf Widerstand stoßen, wenn Mitarbeiter (z.B. Buchhalter kurz vor der Rente) befürchten, ihre Stelle könnte durch Automatisierung wegfallen. Gleichzeitig ist der Fachkräftemangel ein Grund, warum Unternehmen ERP-Systeme wie Odoo einführen, um Prozesse effizienter zu gestalten.

Fazit: Ein spannender Blick hinter die Odoo-Kulissen!

Das Gespräch mit Maya Joab war vollgepackt mit wertvollen Informationen für alle, die sich mit Odoobeschäftigen oder eine ERP-Einführung planen. Ihre Einblicke in die Odoo Experience, Migrationsstrategien, die Bedeutung der Community und die Herausforderungen im ERP-Alltag waren Gold wert.

Die wichtigsten Take-Aways für euch:

✅ Odoo Experience besuchen: Es lohnt sich für jeden!

✅ Migration ernst nehmen: Bleibt up-to-date und nutzt die Vorteile neuer Versionen.

✅ Lastenhefte kritisch sehen: Fokussiert euch auf eure tatsächlichen Bedürfnisse und seid offen für neue Prozessgestaltungen.

✅ Kommunikation ist King: Sprecht mit eurem Partner, stellt Fragen und hinterfragt Bestehendes.

✅ Odoo ist mehr als nur eine Software: Es ist eine Community und ein sich ständig weiterentwickelndes Ökosystem.

Wir hoffen, dieser Deep Dive hat euch gefallen und neue Erkenntnisse gebracht!

Ihr habt Fragen oder braucht Unterstützung?

Wenn ihr nach diesem Beitrag Lust bekommen habt, tiefer in die Odoo-Welt einzutauchen, eure Prozesse zu optimieren oder eine Migration plant, dann meldet euch bei uns! Das Team von LABISO steht euch mit Rat und Tat zur Seite. Besucht uns auf erp-stammtisch.de oder schreibt uns direkt eine Nachricht.

Bis zur nächsten Folge, Stammis! Macht's gut!

Ist der Blogbeitrag so in Ordnung und soll ich jetzt die Social-Media-Posts erstellen?

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Laurence Labusch 6. Mai 2025
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